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Flagge

Malta

Umrandet von Wasser und weissem Kieselgestein beherbergt diese schöne Insel ein Füllhorn an Kulturen, die seit je her friedlich miteinander auskommen.

Geschichte

Vor 100 Jahren…

… schrieb Meyers Konversationslexikon über Malta:

„Malta, britische Insel im Mittelländischen Meer, die Inselgruppe hat eine Bevölkerung von 186.392 Seelen (außerdem 9.777 Mann britisches Militär). … Die Insel hat nur fünf kleine Bäche, und das Regenwasser wird in Zisternen sorgfältig angesammelt. Das Klima ist ungemein heiß und der Himmel vom Mai bis August wolkenlos und von wunderbarer Klarheit. … Die Vegetation ist ungemein üppig, besonders rücksichtlich der schon im Altertum berühmten Rosen. … Die Malteser sprechen ein mit Italienisch gemischtes Arabisch. Die einheimische Bevölkerung ist katholisch, die katholische Geistlichkeit ist zahlreich und besitzt die Renten von etwa einem Viertel des Landeigentums. M. bildet einen der Hauptstützpunkte der englischen Macht im Mittelmeer und ist daher durch die Engländer zu einer uneinnehmbaren Festung umgewandelt. Neuerdings wird M. von englischen Familien vielfach zum Winteraufenthalt benutzt.“

Hier auf Malta und Gozo hat sich seitdem einiges getan und verändert:

  • die Einwohnerzahl hat sich verdoppelt
  • seit 2004 ist Malta ein eigenständiges Mitglied der EU
  • seit dem 01.01.2008 ist Währung auf Malta der EURO


Malta – am Schnittpunkt der Geschichte

Kaum anderswo in Europa wird ein Besucher auf so engem Raum auf die Spuren der unterschiedlichsten Kulturen aus über 7.000 Jahren Menschheitsgeschichte treffen. Die ältesten jungsteinzeitlichen Tempelanlagen finden sich auf Malta. Über die beiden Inseln gingen in der Vergangenheit zahlreiche Herren: Den antiken Kulturen der Phöniker, Karthager, Römer und Byzantiner folgten die Araber. Im Mittelalter herrschten dort die Normannen, die deutschen Kaiser, schließlich die Franzosen, dann die Spanier. Diese gaben die Inseln in der strategisch bedeutenden Enge zwischen dem westlichen und östlichen Mittelmeer dem Johanniterorden als Lehen. Dieser Militärorden baute Malta im 17. Jahrhundert zu einem der mächtigsten maritimen Militärstützpunkte Europas aus. Ende des 18., Anfang des 19. Jahrhunderts setzen sich dann die Briten durch, die 1964 Malta und Gozo in die Unabhängigkeit entließen.

Zahlen & Fakten

Informationen zum Land

  • Fläche: 316 km² (Berlin ist etwa 3 x größer)
  • Einwohner: 433 Tsd.
  • Bevölkerungsdichte: 1.371 Einwohner / km² (BaWü 306)
  • Religion: knapp 90% römisch-katholisch
  • Sprache: ursprünglich aus einem arabischen Dialekt (Maghrebinisch) entstanden die einzige semitische Sprache weltweit, die lateinische Buchstaben verwendet – und EU-Amtssprache ist!
  • Seit 1964 unabhängig von der englischen Krone war Malta in seiner Geschichte immer Teil eines der mediterranen Großreiche, etwa der Karthager, Römer, Byzantiner und Araber.
  • In Religion und Brauchtum ist die Insel vor allem vom römisch-katholischen Süditalien beeinflusst.


Wussten Sie, dass …

  • der Malteserorden (kath. – nicht zu verwechseln mit dem ev. Johanniterorden) im 11. Jh. in Jerusalem gegründet, seit 1834 seinen Sitz in Rom hat?
  • Malta der Staat mit der weltweit fünft-höchsten Bevölkerungsdichte ist? (Der Großteil der Bevölkerung konzentriert sich auf die Hauptstadtregion um Valletta, in dessen Ballungsraum rund 394 Tsd. Einwohner leben)
  • die kleine Schwester-Insel Gozo das maltesische Archipel zu 60% mit Lebensmitteln versorgt?
  • die Ġgantija-Tempel auf Gozo zu den ältesten, noch halbwegs erhaltenen, freistehenden Gebäuden der Welt gehören (UNESCO Welterbe – von ca. 3.600 v.Chr.)?
  • die Maltesische Küche stark von der italienischen geprägt ist?Aufgrund der jahrelangen Zugehörigkeit zum Commonwealth auf Malta
  • Linksverkehr herrscht?


Glaube

Ein Besuch auf Malta über Ostern:

Wer jemals die Karfreitagsprozession in Mosta erlebt hat – er wird sie nicht vergessen. Insbesondere jene Büßer nicht, die ihr Gesicht verhüllen, und – behängt mit schweren Eisenketten an den Füßen – an dieser Prozession teilnehmen. Wer sind die Männer, die sich unter den weißen Kutten verbergen? Sind darunter wirklich – wie man uns erzählt – hochangesehene Männer aus der besten Gesellschaft Maltas, die für ihre Sünden büßen wollen? Bei der großen Frömmigkeit der Malteser ist es ohne weiteres glaubhaft. Denn: 365 katholische Kirchen soll es in Malta geben, weshalb die Malteser oft sagen, sie hätten eine Kirche für jeden Tag im Jahr. Oder anders gerechnet: Auf etwa tausend Einwohner kommt eine Kirche, wohl eine der höchsten Kirchendichten Europas. Der Katholizismus ist nicht nur in der maltesischen Verfassung als Staatsreligion verankert, er wird auch von sehr großen Teilen der Bevölkerung gelebt und das nicht nur in der Osterzeit; vielfach finden sich neben Hausaltären auch die Bilder von Heiligen, Bischöfen und Pfarrern, die in Gebäudefronten gemeißelt und farbenfroh verziert sind.

Diese Frömmigkeit ist auch in der Hauptstadt der Insel zu spüren, in La Valetta. An jedem Sonntag kann man zum Beispiel in der St. Johannis-Co- Kathedrale eine Singmesse mitfeiern, bevor man mit der Besichtigung dieser herrlichen Barockstadt, einst Sitz der Malteserritter, beginnt. Nicht auslassen sollte man bei der Besichtigung das Fort St. Elmo, eine der großen Befestigungsanlagen des Ordens mit einem der ältesten Barocktheater Europas. Der Großmeisterpalast, ehemals der Sitzungssaal des Ritterrates, beherbergt heute das Parlament der Inselrepublik.

Wenn man das alte und das neue La Valetta kennenlernen will, so sollte man an einer Hafenrundfahrt teilnehmen. Sie geht vorbei an den Kampforten der Johanniter und durch die größten Werften und Trockendocks des gesamten Mittelmeeres. Hier befindet sich auch die drittgrößte Meerwasser-Entsalzungsanlage der Erde, die Malta pro Tag mit 15 Millionen Litern Trinkwasser versorgt und damit das uralte Problem dieser Insel, die Wasserknappheit, löste. Und bei der Fahrt durch den neuen Yachthafen konnten wir erkennen, dass manche Leute doch noch viel viel Geld übrig haben.

Wir bleiben auf dem Wasser: In weniger als einer halben Stunde erreichten wir bei herrlichem Sonnenschein und einer angenehmen Brise durch den Fahrtwind auf der Fähre die Insel Gozo, die etwa ein Drittel so groß ist wie Malta. Hier haben die Menschen noch mehr Zeit als auf der Hauptinsel, alles ist grüner und das Leben verläuft gemächlicher. Die Einwohner Gozos sind besonders stolz auf ihre Geschichte: Der griechischen Sage nach war sie die Insel Ogygia, wo laut Homer der griechische Held Odysseus sieben Jahre lang von der Nymphe Kalypso in einer wohl recht angenehmen „Gefangenschaft“ gehalten wurde. Der Besuch der Höhle der Kalypso war für den an einem humanistischen Gymnasium groß gewordenen natürlich unabdingbar, er ist für jeden Besucher Gozos aber auch deswegen ein Muss, weil man von dort einen traumhaften Blick hat, auf die Ramlabucht, die sieben Berge Gozos und bis hinüber nach Malta. Wir entschieden uns anschließend für einen Besuch des Tempels von Ggantija, der wohl ältesten steinzeitlichen Tempelanlage Europas, bevor wir weiterfuhren nach Victoria. Die Hauptstadt des Inselchens, früher Rabat, heute Victoria, hat etwa 6.000 Einwohner, eine Wanderung um die im 16. Jahrhundert errichtete Zitadelle beschloss diesen wunderbaren Tag, bevor uns die Fähre wieder sicher nach Malta brachte.

Aber nicht nur die Frömmigkeit der Malteser beeindruckt die Besucher, auch die große Herzlichkeit, mit der die Inselbewohner ihren Gästen begegnen, ist überall spürbar, sie setzen alles daran, dass sich ihre Gäste wohlfühlen. Zum Beispiel in Siggiewi wurden wir von einem der Einwohner in perfektem Englisch darauf hingewiesen, dass der prachtvolle Sommerpalast des Inquisitors schon 1625 gebaut wurde und heute die offizielle Residenz des Premierministers ist. Auch in Mosta, einer aufstrebenden Gemeinde nahe bei La Valetta, kam eine ältere Dame auf uns zu, als wir in der ganz in Blau, Gold und Weiß gehaltenen riesigen Maria-Himmelfahrts- Kirche – sie hat Platz für 12.000 Besucher! – eine Kopie einer Fliegerbombe „bewunderten“, die am 9. April 1942 während eines Gottesdienstes zwar die Kuppel der Kirche durchschlug, aber nicht detonierte. Zu dieser Zeit, so erzählte sie uns, hätten sich über 300 Menschen in der Kirche aufgehalten. Unsere Betretenheit – wir hatten uns als Deutsche zu erkennen gegeben – wischte sie mit einer Handbewegung weg und sagte sinngemäß: „Wunder sind doch für alle Menschen da!“

Ein letzter Ausflug, bevor wir am nächsten Tag wieder in den Flieger stiegen, brachte uns ins Innere der Insel zur alten Hauptstadt Mdina aus der arabischen Zeit. Sie ist wohl eine der ältesten Städte Europas. Heute ist Mdina ein touristisches Zentrum, in dem man meint, die Zeit sei stehen geblieben. Das mittelalterliche Stadtbild ist geprägt von autofreien schmalen Gassen und den Palästen und Kirchen, die aus dem maltatypischen sandfarbenen Kalkstein errichtet wurden. Man nennt Mdina heute auch die „Stille Stadt“, denn es gibt dort nur ein Hotel und wenige Restaurants, sodass die meisten Besucher noch vor dem Abend die Stadt verlassen, die sich danach nahezu menschenleer präsentiert. Wir besichtigten bei dem kleinen Rundgang die St. Pauls Kathedrale, hinter deren einfacher doppeltürmiger Fassade sich ein prächtig ausgestalteter dreischiffiger Innenraum zeigt. Sehr lohnend war auch der kurze Spaziergang um die alten Stadtmauern, von denen aus wir einen herrlichen Panoramablick über die ganze Insel genießen konnten. So klein diese Inselgruppe ist – wir dachten bei unserer Planung zuerst: „Warum bleiben wir eigentlich zehn Tage“ – so schnell verging die Zeit und wir werden wiederkommen!

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