Einleitung
BALTIKUM & OSTPREUSSEN.
Pulsierende Metropolen, stille Moorlandschaften und endlose Wälder: Das Baltikum steckt voller Kontraste. Es ist die wechselvolle Vielfalt aus verschiedenen Kulturen und Landschaften, die das Baltikum so reizvoll macht.
Auch das einstige Ostpreussen hat nichts von seinem sprichwörtlichen Reiz verloren. Doch welche Bilder kommen uns in den Sinn, wenn wir an diese Region denken? Prägende Menschen wie Marion Gräfin Dönhoff, Thomas Mann, Immanuel Kant? Schwere, durchwachsene Geschichte? Krieg? Ostpreußen ist mehr als das. Es ist weites Land, dunkle Wälder, bunte Felder, unendlich weite Seen, Meer und weißer Strand mit hohen Dünen und Kiefernwald. Ostpreußen ist Tradition, eine von zahlreichen geschichtlichen Aspekten und unzähligen Einflüssen durchwobene Kultur. Ostpreußen ist aber auch Geschichte, preußische, deutsche, polnische, litauische und russische.
Begeben wir uns auf eine Zeitreise zwischen Mittelalter und Gegenwart, die uns vom südlichen Baltikum/ Litauen, dem Kaliningrader Gebiet bis nach Kaschubei in Nordpolen führt - durch einsame, sanfte Hügellandschaft, Wälder und viele unberührte Fleckchen.
Diese Reise bietet alles an Naturerleben, Besuch der altehrwürdiger christlicher Stätten und Begegnungen mit Menschen dieser Region, wie es auch im Sinne der Pilger vergangener Zeit gewesen wäre. So möchten auch wir es halten: Während kurzer Tagesetappen bleibt genügend Zeit für kleine Wanderungen, Spaziergänge (zum Teil auch auf dem Originalpilgerweg) in der wunderschönen Natur vor Ort und für interessante Gespräche, die Verkostung regionaler Speisen und vielem mehr...
Programmübersicht
Tag | Wochentag | Fahrtzeit (STD/KM) | Mahlzeiten | Programm |
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1 | Überfahrt mit der Fähre von Travemünde nach Liepaja (Lettland), Übernachtung an Bord | |||
2 | Fahrt über die Ostsee, Ankunft in Liepaja & Empfang durch unsere Reiseleitung | |||
3 | Stadtrundgang, Besuch der Dreifaltigkeitskirche & Fahrt über die Grenze nach Palanga (Litauen) | |||
4 | Besichtigung des Bernstein-Schlosses, Spaziergang durch den Birute-Park, Ausflug nach Kretinga & Weiterfahrt nach Klaipeda | |||
5 | Stadtrundfahrt durch die alte Hafen- & Kaufmannsstadt Klaipeda, Fährfahrt zur Kurischen Nehrung: Juodkrante mit Kormoran-Station, Hexenberg & Graue Düne, dann Weiterfahrt nach Nida | |||
6 | Erkundungstour in Nida: Thomas-Mann-Haus, Bernsteinmanufaktur, Friedhof, Parnidis-Wanderdüne, Freizeit & abendliche Schifffahrt entlang der Dünen | |||
7 | Epha-Düne, Vogelwarte Rossitten im russischen Teil der Nehrung & Seebad Selenogradsk | |||
8 | Stadtführung in Kaliningrad, Orgelkonzert im Dom & Besuch des Bernsteinmuseums | |||
9 | Fahrt nach Braunsberg (Polen), Besuch des Klosters der Heiligen Katharina, Frauenburg & Fahrt nach Kadyny | |||
10 | Suchacz, Altstadtrundgang in Elbing, Besuch der Nikolaus-Kirche, Pommersche Jakobsweg & Danzig | |||
11 | Stadtrundgang in Danzig & am Nachmittag Freizeit | |||
12 | Kaschubei mit ihren Hauptorten Oliwa & Karthaus | |||
13 | Transfer zum Flughafen Danzig & Rückflug |
Unser Reiseprogramm
1. TAG / ANREISE
Nach individueller Anreise zum Fährhafen in Travemünde starten wir heute gemeinsam unsere Reise ins Baltikum und nach Ostpreussen. Überfahrt nach Liepaja, kaltes und warmes Buffet mit landestypischen Speisen und Übernachtung an Bord.
2. TAG / TAGESFAHRT ÜBER DIE OSTSEE
Fahrt über die Ostsee und Frühstücksbuffet mit regionalen Spezialitäten. Ankunft im Fährhafen Liepaja am späten Nachmittag, Empfang durch unsere Reiseleitung und Transfer zum Hotel in der Innenstadt für Abendessen und Übernachtung.
3. TAG / HAFENSTADT LIEPAJA
Nach unserem reichhaltigen Frühstück im Hotel (wie jeden Morgen auf der Reise) erwartet uns ein ausgedehnter Rundgang durch die Stadt Liepaja (ehem. Libau), die mit ihren zahlreichen eklektizistischen Bauten und alten Holzhäusern aus der Zeit der Bäderkultur viel von ihrem alten Charme bewahren konnte. Wir schlendern durch die gepflegten Grünanlagen zum weitläufigen Strand und genießen auch hier noch einmal den Blick über die Ostsee.
Anschließend erwartet uns ein Treffen im Deutschen Haus mit Angehörigen der Deutschen Minderheit. Danach besuchen wir die Dreifaltigkeitskirche, eine sehr beeindruckende Barock-Kirche mit bedeutender historischer Orgel, der weltweit größten Orgel mit mechanischer Traktur.
Am späten Nachmittag verlassen wir Liepaja und fahren über die nahe Grenze von Lettland nach Litauen in die Stadt Palanga.
Abendessen und Übernachtung im Hotel in Palanga.
4. TAG / PALANGA, KRETINGA & KLAIPEDA
In Palanga (ehem. Polangen) besichtigen wir zunächst das Bernstein-Schloss, schlendern durch den wunderschönen Birute-Park inmitten der Stadt und genießen das Panorama am ausgedehnten Boulevard am Ostseerand.
Danach geht es weiter nach Kretinga (ehem. Krottingen) - der Ort wurde erstmals 1209 als Festung Cretyn erwähnt und ist der Startort des im November 2014 offiziell wieder eröffneten Pilgerpfades „Pommersche Jakobsweg“. Während eines Rundganges besichtigen wir die Kirche mit dem ehemaligen Zisterzienser Kloster. Die Kirche entstand in der ersten Hälfte des 17. Jh. als Stiftung des Feldherrn Jonas Karolis Chodkevicius als eine Weihgabe für den Sieg in der Schlacht gegen Schweden. Wir spazieren durch die Schlossanlage mit dem noch heute erhaltenen Palast und dem berühmten Wintergarten.
Am frühen Abend erreichen wir dann Klaipeda (ehem. Memel). Nach unserem Abendessen im Hotel, haben wir die Gelegenheit zu einem individuellen Bummel entlang der gepflegten Promenade am Dange-Ufer und durch die pittoreske Altstadt, die sich durch die Fülle an deutscher und skandinavischer Architektur von anderen litauischen Städten unterscheidet.
Übernachtung in unserem Hotel in Klaipeda.
5. TAG / KLAIPEDA & KURISCHE NEHRUNG
Den Tag beginnen wir mit einer Stadtrundfahrt durch die traditionsreiche alte Hafen- und Kaufmannsstadt, die in den Zwischenkriegsjahren sogar als eine der schönsten Städte Nordosteuropas galt. Im Mittelalter zum Gebiet des Deutschen Ordens, später zu Preussen gehörig, seit 1923 dann zu Litauen, gewinnt Klaipeda mit seiner einzigartigen Lage an der Spitze der Kurischen Nehrung und als Handelsmetropole wieder zunehmend an Bedeutung.
Wir setzen mit unserem Bus mit der Fähre bei Sandkrug auf den litauischen Teil der Kurischen Nehrung über. Die im Ostseeraum einmalige Naturschönheit mit einer Länge von 98 km und an der schmalsten Stelle nur 380 m breit, gehört seit dem Jahr 2000 zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Wir erreichen Juodkrante (ehem. Schwarzort), die älteste noch existierende Siedlung nach Umsiedlung der versandeten Dörfer Karweiten und Agilla Ende des 18. Jh. Während eines Spazierganges sehen wir die Kormoran- Station, wandern über die beeindruckende Graue Düne, die mit 60 m zum Haff hin abfällt und von der man einen fantastischen Blick auf das Kurische Haff und die Sanddünen hat. Auf dem Hexenberg, einer bewaldeten Düne und beliebtem Aussichtspunkt, haben Künstler seit den 70er Jahren mehr als 80 Holzskulpturen errichtet, die wichtige Figuren aus der Mythen- und Sagenwelt darstellen.
Mit Weiterfahrt über die Nehrungsstraße erreichen wir Nida. Vor und nach dem Abendessen haben wir Zeit für individuelle Spaziergänge.
6. TAG / EIN TAG IM MALERISCHEN NIDA
Am Vormittag machen wir eine ausgedehnte Erkundung durch das malerisch zwischen Kiefernwäldern und Wanderdünen eingebettete Nida (ehem. Nidden). Schon in früheren Zeiten gehörte Nida zu den beliebtesten Sommerfrischen von Künstlern und Schriftstellern, wie zum Beispiel Thomas Mann und den Malern Corinth, Pechstein und Mollenhauer. Wir sehen das Thomas-Mann-Haus auf dem Schwiegermutterberg und die wiederhergestellte Evang. Kirche mit dem alten Friedhof. In der kleinen Bernsteinmanufaktur erhalten wir einen Einblick in die Verarbeitung des „Baltischen Goldes“. Beim Spaziergang zur höchsten Erhebung Nidas, der Parnidis-Wanderdüne, bietet sich uns eine atemberaubende Aussicht auf das Kurische Haff und die Ostsee.
Der Nachmittag steht uns zur freien Verfügung, z.B. für ein Bad in der Ostsee.
Nach dem Abendessen erwartet uns eine romantische Schifffahrt auf dem Kurischen Haff, wo wir den Sonnenuntergang genießen können. Übernachtung in unserem Hotel in Nida.
7. TAG / KURISCHE NEHRUNG
Wir verlassen heute Nida und mit Querung der EU-Außengrenze erreichen wir den russischen Abschnitt der Kurischen Nehrung. Zunächst geht es zur Aussichtsplattform auf der Epha-Düne. Auf dem Gelände der Vogelwarte Rybatschi (ehem. Rossitten) nehmen wir dann an einer Führung teil. Johannes Thienemann, Pastor in Rossitten und leidenschaftlicher Ornithologe, hatte diese erste Vogelwarte der Welt 1901 gegründet, mit dem Ziel, die Wege der Zugvögel zu erforschen. Er gilt als Begründer der modernen Vogelberingung.
Nach Weiterfahrt über die Nehrungsstraße erreichen wir das historische Seebad Selenogradsk (ehem. Cranz), welches sich bereits im frühen 19. Jh. zu einem beliebten Kurort des Königsberger Adels entwickelte. Gelegenheit zum Bummel über den sehr schön restaurierten Strandboulevard.
Abendessen und Übernachtung im Hotel in Selenogradsk.
8. TAG / KALININGRAD
Heute unternehmen wir eine Stadtrundfahrt durch Kaliningrad (ehem. Königsberg) und sehen die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten, wie den wiederaufgebauten Dom, wo wir einem Konzert der zweitgrößten Orgel Europas lauschen, das Bernsteinmuseum, das Kant-Denkmal am Universitätsgebäude und die altehrwürdige Juditten-Kirche. Letztere ist - im 13. Jh. durch den Deutschen Orden als Wehr- und Pilgerkirche gegründet - heute die älteste noch erhaltene Kirche im Samland. Wir sehen dann die Luisenkirche, den Hafen, den Schlossund den Oberteich, das Königstor (hier lauschen wir einem kleinen Chor-Konzert) und die Stadtteile Amalienau und Hufen.
Außerdem erwartet uns heute ein Gespräch mit den Repräsentanten der orthodoxen Kirche.
Abendessen und Übernachtung im Hotel in Kaliningrad.
9. TAG / ÜBER BRANIEWO ZUM FRISCHEN HAFF
Wir verlassen Kaliningrad und fahren über die EU-Außengrenze nach Polen. Wir statten in Braunsberg (Braniewo) dem Kloster der Hl. Katharina von Ägypten einen Besuch ab, wo uns ein interessantes Gespräch mit einer Vertreterin des Ordens der Katharinerinnen erwartet. Anschließend machen wir einen Spaziergang auf dem Pilgerweg am Flussdamm der Passarge (ca. 1,5 km) zum „Sanktuariumdesheiligen Kreuzes“.
Es geht weiter durch den hügeligen und grün-bewaldeten Elbinger Naturpark entlang der Küste des Frischen Haffs, bis wir Frauenburg (Frombork) erreichen: Im Frauenburger Dom erwartet uns eine Führung durch diese imposante Kathedrale - eines der bedeutendsten sakralen Bauwerke im südlichen Ostseeraum.
Weiterfahrt in das ehemals preussische Musterdorf Cadinen (Kadyny) - Sommersitz von Kaiser Wilhelm II. Nach unserem Abendessen im Hotel haben können wir einen kleinen Rundgang durch den malerischen Ort mit seinem alten Dorfplatz machen.
Übernachtung in unserem Hotel in Cadinen.
10. TAG / ÜBER ELBING NACH DANZIG
Wir verlassen unser Hotel in Cadinen und machen zunächst noch im nahe gelegenen Suchacz einen kleinen Halt. An diesem verträumten Örtchen mit seinem idyllischen Haffstrand erinnert noch heute ein Steindenkmal an die siegreiche Schlacht des Deutschen Ordens über die Hansestädte Elbing und Danzig im Jahr 1463. Nach einer kurzen Fahrt erreichen wir Elbing (Elblag) - ehemals im Rang einer Hansestadt aufgrund ihrer Lage am Elbingfluss mit Zugang zum Frischen Haff. Wir machen einen kleinen Altstadtrundgang und besichtigen die Nikolaus-Kirche.
Mit Überqueren der Nogat verlässt der Pommersche Jakobsweg das Ermland und erreicht mit Eintritt in das Weichselwerder Pommern. Ab Nowy Dwor biegen wir nach Norden auf den Originalpilgerweg ab und fahren auf dieser mit Querung der Pendelfähre über die Weichsel weiter in Richtung Danzig. Auf dieser stillen Route parallel zur Ostseeküste begegnen uns noch stattliche Vorlaubenhäuser aus der Zeit der nieder-deutschen und mennonitischen Kultur.
Abendessen und Übernachtung im Hotel in Danzig.
11. TAG / HISTORISCHES DANZIG
Mit unserem örtchlichen Reiseleiter begeben wir uns auf einen Stadtrundgang durch das historische Danzig. Wir tauchen ein in die Zeit Danzigs als mächtige Hansestadt und Residenz der Ostpommerschen Herzöge und bewundern die reich verzierten Patrizierhäuser, die Grüne Brücke, das Grüne und das Goldene Tor, das Rathaus, die Marienkirche, die Johanneskirche, den Artushof, den Neptunbrunnen und den Langen Markt. Weitere steinerne historischen Zeugen wie zum Beispiel das Krantor, eines der größten erhaltenen Hebewerke aus dem Mittelalter, begegnen uns am Mottlaukai gegenüber der Speicherinsel. Der Nachmittag steht uns zur freien Verfügung.
Abendessen und Übernachtung im Hotel in Danzig.
12. TAG / KASCHUBEI
An unserem letzten Reisetag führt uns der Weg in die Kaschubei mit ihren Hauptorten Oliwa (ehem. Oliva) und Kartuzy (ehem. Karthaus) sowie der idyllischen Kaschubischen Seenplatte. In dieser urwüchsigen Landschaft, Heimat der Ethnie der Kaschuben mit ihrer engen Bindung an Tradition und eigener Sprache spürt man ihn ganz besonders - den Geist des Pommerschen Jakobsweges. Unser erster Halt gilt dem Eingangsort zur Kaschubei, Oliva mit seiner weitläufigen Klosteranlage inmitten historischen Parks. Schon Alexander von Humboldt bezeichnete dies als eines der schönsten Fleckchen der Erde. In der Zisterzienser-Abtei besichtigen wir die Kathedrale mit ihrer prächtigen Rokoko-Orgel. Weitere Stationen sind Zukowo mit der Prämonstratenser Kirche Marie Himmelfahrt und Karthaus mit dem Kollegiat Maria. Abgerundet wird unsere Exkursion mit einer Fahrt durch das hügelige und waldreiche Land der Kaschubei mit ihren zahlreichen Seen aus postglazialer Epoche.
Abendessen und Übernachtung im Hotel in Danzig.
13. TAG / HEIMREISE
Heute endet unsere Reise mit dem Transfer zum Flughafen Danzig und dem Rückflug.
Begegnungen & Hotels
Begegnungen
Tag | Begegenung |
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2 | Treffen mit den Angehörigen der Deutschen Minderheit im Deutschen Haus |
6 | Romantische Schifffahrt auf dem Kurischen Haff |
8 | Gespräch mit Repräsentanten der orthodoxen Kirche |
9 | Treffen im Kloster der Hl. Katharina von Ägypten mit einer Katharinerinnen-Schwester |