Einleitung
DER ZAUBER DER SEIDENSTRASSE
Eine Reise nach Turkmenistan und Usbekistan bietet spannende Möglichkeiten für die Entdeckung eines reichen historischen Erbes, von unberührten Naturlandschaften und altertümlichen Denkmälern: 2.000 Jahre lang war die Seidenstraße ein aus dem Altertum datierender Informationsweg für den Handel zwischen Osten und Westen.
TURKMENISTAN
Bei einer Reise nach Turkmenistan erleben Sie Geschichten aus 1.001 Nacht hautnah. Wüsten, Oasen, Königspaläste und die Hauptstadt Aschgabat locken mit bedeutenden Monumenten, die es zu entdecken lohnt. Zwischen der Ostküste des Kaspischen Meeres bis zur afghanischen Grenze und dem Kopetdag-Gebirge erstreckt sich das wenig besiedelte Land, das abseits der gängigen Touristenpfade mit ungeahnten Schätzen aus dem UNESCO-Weltkulturerbe lockt. Turkmenistan ist ein junger Staat mit einer langen Kulturgeschichte. Die Lage an der Seidenstraße brachte vielfältige Einflüsse, die in Baudenkmälern und Ruinenstätten bis heute sichtbar sind. Das Land gehört zu den am wenigsten erkundeten Reisezielen Mittelasiens und die gastfreundlichen Turkmenen haben sich unter den harten Lebensbedingungen der Wüste Karakum viele der nomadischen Traditionen bewahrt.
USBEKISTAN
Auf der Seidenstraße waren Samarkand, Buchara und Chiwa die Haupthaltestellen von Karawanen. Dieser unsichtbare Weg begünstigte dabei den Ideen-, Wissens- und Erfindungsaustausch - was wiederum zur kulturellen Bereicherung vieler Menschen führte und eine ganze Lebensart und Kultur prägte. Auch die Landschaften und die Natur Usbekistans zeichnen sich durch erstaunliche Kontraste aus, mit einer unerwarteten Reichhaltigkeit in der Tier- und Pflanzenwelt: Von Wüste mit samtweichem Sand bis zu blühenden Oasen, von Tugaj-Flusslandschaften bis zu alpinen Hochebenen.
Bekannt ist Usbekistan auch für Timur, den Lahmen - auch Tamerlan genannt. Der Mongolenfürst und Erbe Dschingis Khans war einer der erfolgreichsten und grausamsten Eroberer Zentralasiens. Viereinhalb Jahrzehnte lang nahm er weite Gebiete der Mongolei ein. Samarkand ernannte er zur Hauptstadt seines Reiches. Timur prägte die usbekische Kultur, den Lebensstil, die Architektur, das Handwerk und die Kunst. Sein großes Vorbild dabei war Persien, dessen Kunst und Kultur den Geschmack der damaligen Zeit dominierte. Durch Verschmelzung iranischer Kunst mit zentralasiatischer Kultur erschuf er infolgedessen einen neuen Architekturstil - den timuridischen - welchen wir vor allem in Samarkand bewundern können: Architekturjuwelen auf der Großen Seidenstraße...
Programmübersicht
Tag | Wochentag | Fahrtzeit (STD/KM) | Mahlzeiten | Programm |
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1 | - | Nachtflug vom Wunsch-Flughafen nach Aschgabat | ||
2 | - | Ankunft, Empfang durch unsere Reiseleitung, Zeit zum Ausruhen & Erkundungstour in Aschgabat | ||
3 | 4,5 / 300 | Inlandsflug nach Daschogus, Besichtigung von Kunya-Urgench & Fahrt über die usbekische Grenze | ||
4 | 7 / 450 | Führung durch das märchenhafte Chiwa & Weiterfahrt zum Hotel in Buchara | ||
5 | - | Stadtbesichtigung in Buchara: Prächtige Monumente in einer der großen Städte auf der Seidenstraße | ||
6 | 5 / 300 | Fahrt nach Samarkand für eine Erkundungstour im "Rom des Ostens" - mit Begegnung & Kochkurs | ||
7 | - | Weitere Besichtigungen in Samarkand - mit interessanten Begegnungen & Weinprobe | ||
8 | 5 / 320 | Fahrt nach Taschkent, dort Besichtigung der Highlights & fakultativer Theaterbesuch | ||
9 | - | ückflug von Taschkent zum Wunsch-Flughafen |
Unser Reiseprogramm
1. tag / anreise
Nach der individuellen Anreise zum Wunsch-Flughafen starten wir heute gemeinsam unsere Reise nach Turk- menistan und Usbekistan. Nachtflug nach Aschgabat.
2. tag / ankunft & aschgabat
Ankunft in Aschgabat und Empfang durch unsere Reiseleitung, die uns in Turkmenistan begleitet. Transfer zum Tageshotel in Aschgabat, wo wir etwas Zeit zum Ausruhen haben, ehe uns unser Frühstück erwartet (wie jeden Morgen auf der Reise).
Dann machen wir uns auf in die Innenstadt von Aschgabat, der Hauptstadt Turkmenistans. Die surreale Metropole voller bizarrer Architektur entwickelte sich im 19. Jh. um einen russischen Militärstützpunkt. Ein Erdbeben zerstörte die Stadt 1948 fast vollständig - danach wurde sie wieder aufgebaut; die entscheidenden Jahre der Umgestaltung waren aber die nach der Unabhängigkeit Turkmenistans von der Sowjetunion 1991: Präsident Saparmurat Nijasow, der sich "Turkmenbaschi" (Vater aller Turkmenen) nennen ließ und einen Kult um seine Person etablierte, begann Aschgabat in ein baukünstlerisches Panoptikum zu verwandeln - er prangte auf Geldscheinen, im Logo des Staatsfernsehens, im ganzen Land ließ er Statuen von sich und seinen Eltern aufstellen, selbst die Monate wurden umbenannt. Bei einer Stadtführung sehen wir die Turkmenbaschi-Ruhy-Moschee und die Ausgrabungen des alten Nisa, erste Hauptstadt der Parther und seit 2007 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.
Nach der fakultativen Mittagspause besuchen wir das Nationalmuseum, das mit seinen 200.000 Jahre alten Steinwerkzeugen, Malereien und Ausgrabungsfunden einen interessanten Einblick in die turkmenische Geschichte liefert. Im Anschluss erwartet uns eine Stadtrundfahrt durch das moderne Aschgabat, vorbei am Bogen der Neutralität, dem Unabhängigkeitsdenkmal, dem Hippodrom und dem Hochzeitspalast. Auf der Fahrt erfahren wir etwas über die Bedeutung des Pferdes für die Turkmenen: Seit jeher symbolisiert es Kraft, Anmut und Schönheit. Die Turkmenen lieben ihre "Himmelspferde"; heute wird viel dafür geleistet, um dieses Denkmal des Nomadentums zu erhalten.
Abendessen und Übernachtung in Aschgabat.
3. tag / KUNYA-URGENCH & FAHRT NACH CHIWA
Heute erwartet uns der Inlandsflug nach Daschogus. Die nördlichste Region von Turkmenistan mit seinen fruchtbaren Flussoasen, ist seit der Antike besiedelt. Auch heute bleibt die Region das "Tor" zu Usbekistan.
Wir erreichen Kunya-Urgench, einst ein wichtiger Knotenpunkt der Seidenstraße am Fluss Oxus, sowie eine der Hauptstädte des Reichs Choresmien (12. Jh.), bis es durch die Armeen von Dschingis Khan zerstört wurde. Verschiedene Mausoleen, die Überreste der Stadtmauer, das höchste Minarett in Zentralasien und der Pilgerberg Kyrk Molla zeigen die verschiedenen Rollen dieser historischen Stadt.
Wir fahren über die Grenze und wechseln den Bus. Auch empfängt uns unsere usbekische Reiseleitung, die uns den Rest der Reise über begleitet. Fahrt zu unserem Hotel in Chiwa für Abendessen und Übernachtung.
Tagesstrecke: 300 km, Fahrtdauer: 4,5 Std.
4. tag / chiwa & fahrt nach buchara
Wir begeben uns heute auf Entdeckungstour in Chiwa, das auf eine sehr lange Geschichte zurückblicken kann. Bereits 100 Jahre bevor der Handel auf der Seidenstraße begann, hatte die historische Landschaft Choresmien, deren Hauptstadt u. a. Chiwa war, Verbindungen zu Europa und dem fernen Osten, mit Sibirien und südlichen Zivilisationen. Die Märchenstadt Chiwa hat es geschafft, sich ihren exotischen, orientalischen Charme zu bewahren. Bekannt ist sie für ihre charakteristischen Medresen, Minarette und Moscheen, die wir hier besichtigen, darunter die Medrese Islam Hodscha, die Juma-Moschee, das Mausoleum von Pahlavan Mahmud und die Kunja-Ark-Zitadelle. Das Minarett der Letzteren ist das höchste Bauwerk der Stadt und wurde zu deren Wahrzeichen. Schmuckgürtel aus blauer und weißer Keramik wechseln sich mit ockerfarbenem Backstein ab und bieten einen traumhaften Anblick! Den Tag beschließen wir mit dem Besuch im Tasch-Hauli-Palast, welcher ein vortreffliches Beispiel für die mittelalterlichen Paläste des Orients ist. Insgesamt ist er für seine durchdachte Konstruktion bekannt: Der Kontrast aus offenen und geschlossenen Strukturen sorgt für ein kreatives Licht- und Schattenspiel!
Wir verlassen Chiwa und fahren weiter zu unserem Hotel in Buchara. Abendessen und Übernachtung.
Tagesstrecke: 450 km, Fahrtdauer: ca. 7 Std.
5. tag / buchara
Diesen Tag widmen wir der Besichtigung von Buchara, einer der alten Karawanenstädte auf der Seidenstraße. Legendär und unmessbar reich war einst die Oasenstadt, einer der drei wichtigen Knotenpunkte an der Handelsstraße und Zentrum des Islams in Zentralasien. Ihre Altstadt ist überraschend gut erhalten und mit ihren vielen architektonischen Höhepunkten zählt sie seit 1993 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Zunächst geht es zur Ark-Zitadelle, die bis 1920 der Regierungssitz des Emirs war, und zur Bolo-Hauz-Moschee, oft als "Moschee der 40 Säulen" bezeichnet. Dann besuchen wir das Samaniden-Mausoleum, das älteste erhaltene Zeugnis islamischer Architektur in Zentralasien. Mit dem Chaschma Ayub sehen wir ein weiteres Mausoleum, das mit seinem inliegenden Quellbrunnen vermutlich aus dem 12. Jh. stammt. Auch sehen wir den Poi-Kalon-Komplex; über 7 Eingänge gelangt man hier in den rechteckigen, säulen-umrahmten Innenhof, der von 288 Kuppeln überdacht ist und 10.000 Gläubigen Platz bietet!
Die Basarzentren Togi-Zargaron, Togi-Tilpak-Furuschon und Togi-Sarrafon dürfen bei unserem Besuch nicht fehlen: Seit Jahrhunderten arbeiten in diesen typisch usbekischen Marktkuppelbauten Mützenhändler, Juweliere und Geldwechsler. Am Nachmittag sehen wir dann den Labi-Hauz-Komplex und die Magoki-Attori-Moschee (von außen).
Abendessen mit landestypischer Folklore in der Nodir-Devon-Begi-Medrese (wetterbedingt) und Übernachtung in unserem Hotel in Buchara.
6. tag / fahrt nach samarkand
Über Gijduvan fahren wir heute nach Samarkand: Dichter und Historiker bezeichneten die Stadt schon seit jeher als "Rom des Ostens". Über 2.500 Jahre spannt sich die Geschichte dieser Stadt: Errichtet zu Füßen des Hügels Afrasiab, wurde Samarkand von vielen Eroberern in Besitz genommen. Dazu gehören Alexander der Große, Dschingis Khan und nicht zuletzt Timur. Dieser machte Samarkand zur Hauptstadt seines Reiches, das von Indien bis zum östlichen Mittelmeer reichte. Wir besuchen das Mausoleum Gur-Emir, ein einzigartiges Bauwerk, wo Timur selbst bestattet ist. Dann sehen wir das bekannteste Wahrzeichen des Landes: Den Registan-Platz mit seinen drei Medresen - das Herz des antiken Samarkands und UNESCO-Weltkulturerbe. Wir treffen auf Germanistik-Studenten, die uns durch die Stadt führen und uns einen Einblick in ihren Alltag und das Bildungssystem geben.
Den Abend schließen wir mit einem gemeinsamen Plov-Abend ab: Wir besuchen eine Privatfamilie zuhause und kochen gemeinsam das Nationalgericht "Plov", das in Usbekistan bei jeder Hochzeit oder Festlichkeit zubereitet wird. Übernachtung in Samarkand.
Tagesstrecke: 300 km, Fahrtdauer: ca. 5 Std.
7. tag / samarkand
Auch heute erwarten uns Besichtigungen in Samarkand. Es geht zur Bibi-Khanum-Moschee, die innerhalb von 5 Jahren unter Timur errichtet wurde. Sie ist eine der größten Moscheen der Welt und religiöser Mittelpunkt des expandierenden Reiches. Im Anschluss unternehmen wir einen Bummel über den Siab-Basar: Hier schlägt das Herz der Stadt seit vielen Jahrhunderten. Mit jedem Schritt wird das Hämmern der Handwerker lauter, der Dampf dichter und der Gewürz-Duft intensiver. Von hier geht es zum Theater für orientalische Trachten, wo uns Modedesignerin Valentina Romanenko einen Einblick in ihre Arbeit und die usbekische Folklore gibt.
Im Observatorium Ulug Beks sehen wir dann das Kernstück des astronomischen Observatoriums: den gewaltigen, in den Felsen getriebenen Sextant der Sternwarte - mit einem Radius von 40,4 m! Auch besuchen wir das Museum "Afrasiab", welches archäologische Funde aus antiken Zeiten beherbergt. Im Mausoleumskomplex Schah-e Sende treffen wir auf einen Imam, ehe wir in der Kellerei Chovrenko an einer Weinprobe teilnehmen: Usbekistan hat eine uralte Weinbaukultur; bereits im 6. Jh. v. Chr. wurden hier Trauben angebaut, die in das chinesische Reich geliefert wurden. In der katholischen St.-Johanneskirche erwartet uns je nach Möglichkeit ein Gespräch mit dem Pfarrer.
Abendessen und Übernachtung im Hotel in Samarkand.
8. tag / fahrt nach taschkent
Heute Morgen begeben wir uns nach Taschkent, der Hauptstadt Usbekistans. Leider ist nur ein kleiner Teil des architektonischen Erbes erhalten - eine Folge der Zerstörung vieler Bauwerke nach der Oktoberrevolution 1917 und einem Erdbeben im Jahre 1966. Wir sehen die Highlights der modernen Stadt, wie den Theaterplatz und den Platz der Unabhängigkeit, dem Hauptplatz des Landes, auf welchem sich die Bürogebäude des Ministerkabinetts und des Senates befinden. Auch besuchen wir die Abdulkassin-Medrese mit der Schule der Handwerker, und den Alisher Navoi Park mit dem gleichnamigen Denkmal.
Anschließend fahren wir mit der Metro: Taschkent ist die einzige Stadt in Zentralasien, die solch ein U-Bahn-System besitzt. Heute gibt es 36 Stationen und jede einzelne ist ein kleines künstlerisches Meisterwerk. Denn der Name der jeweiligen Station spiegelt sich in der Ausgestaltung wider: Ob Kronleuchter in Baumwollknospen-Form oder futuristische Reliefs sowjetischer Kosmonauten.
Heute haben wir die Möglichkeit zum Besuch im Navoi Opern- und Baletttheater (fakultativ - gegen Aufpreis).
Abschiedsabendessen in einem lokalen Restaurant und Übernachtung im Hotel in Taschkent.
Tagesstrecke: 320 km, Fahrtdauer: ca. 5 Std.
9. tag / heimreise
Heute endet unsere Reise mit dem Transfer zum Flughafen Teheran und dem Rückflug zum Wunsch-Flughafen.
Begegnungen & Hotels
Begegnungen
Tag | Begegenung |
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5 | Abendessen mit landestypischer Folklore in einer Medrese |
6 | Germanistik-Studenten führen durch "ihr" Samarkand |
6 | Kochkurs bei einer Privatfamilie: Nationalgericht Plov |
7 | Modedesignerin V. Romanenko zeigt ihre orientalische Trachten |
7 | Treffen mit einem Imam im Mausoleumskomplex Schah-e Sende |
7 | Weinprobe in der Kellerei Chovrenko in Samarkand |
7 | Treffen mit dem kath. Pfarrer der St.-Johanneskirche Samarkand |
Hotels & Übernachtungen
ÜN | Ort | Hotelname |
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1 | Aschgabat | |
1 | Chiwa | |
2 | Buchara | |
2 | Samarkand | |
1 | Taschkent |