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Vietnam Ha Long Bucht Panorama

Begegnungen

Zu spät? Noch nicht! - Vietnam ursprünglich begegnen

Wer den traditionellen Alltag, den wir auf unseren Reisen so schätzen erleben möchte, sollte nicht allzu lange warten. Der kulturelle Wandel ist spürbar.

Im Juni war ich eine Woche mit 15 Teilnehmern auf InfoReise in Vietnam unterwegs - und anschließend mit unserem 2. Sohn Constantin für 1 Woche auf Nachreise. Nachfolgend ein kurzer Einblick in die InfoReise und einige Highlights aus der 2. Woche.

KURZ UND KNACKIG - DIE INFOREISE IM ZEITRAFFER

HANOI GANZ ENTSPANNT

Als Hauptstadt von Vietnam versucht die Stadt ihrem Ruf der Eleganz zu folgen, so ist sie im Gegensatz zu anderen Großstädten in Vietnam etwas geruhsamer. Was den meisten Teilnehmen bis dato noch nicht bewusst ist, denn Hanoi ist unser Start und somit der erste Kontakt zum Land.

Die Metropole hat eine bewegte Geschichte und war früher das Verwaltungszentrum von Französisch-Indochina, wozu das heutige Vietnam, Laos und Kambodscha gehörten. Bis heute hat sich die französische Kultur teils im Stadtbild erhalten. Südlich der Metropole bauten die Franzosen ein Verwaltungsgebiet mit Alleen, Villen und Kirchen. Hanois Stadtbild ist geprägt von seinen vielen Seen, so machen wir Halt am Hoan-Kiem-See und besichtigen danach den Ngoc-Son-Tempel. Im Tempel können wir dann wirklich die Ruhe Hanois entdecken.

DAS HERZ VON HUE- DIE ALTE KAISERSTADT

Wir erkunden die Stadt Hue und bewundern die alten architektonischen und historischen Schätze aus den Zeiten der Dynastien. Die Stadt ist gespickt mit zahlreichen religiösen Stätten. Mit dem Boot fahren wir auf dem Parfüm-Fluss entlang zum bekanntesten Wahrzeichen der Stadt Hue, die Thien Mu-Pagode. Der elegante, siebenstöckige Oktogon-Turm ist die größte Pagode Vietnams. Während der frühen 60er Jahre wurde der Turm ein Zentrum der Antiregierungsproteste und die Stätte der Selbstverbrennung des Mönchs Thich Quang Duc.

RUND UM DIE UHR LEBHAFT UND AKTIV – HO-CHI-MINH-STADT

Unserer Erkundungstour startet gleich am frühen Morgen. Nur so können wir die vollgestopfte Stadt ohne großes Gedränge erleben, denn heute wollen wir das Leben der Einheimischen näher kennenlernen. Wir genießen zum Einstieg ein köstliches Dim-Sum-Frühstück in einem der zahlreichen Cafés und werden danach, bei Tai Chi Morgengymnastik im Park wach und aktiv. Im Anschluss schlendern wir durch den Park und beobachten das morgendliche Ritual einiger einheimischen Bewohner. Selbst am frühen Morgen ist hier schon einiges los und eins ist sicher, in der Millionenstadt gibt es keine Stille aber auch keine Langeweile. Tagsüber wie auch nachts regieren die Motorroller im Straßenverkehr, doch auch mit der Rikscha lässt sich die Stadt gut erkunden. Wir sind mutig und werden Teil des alltäglichen Wahnsinns.


+ VIETNAM GANZ NAH - NACHREISE +

Erlebnisse und Einrücke

DAS MEKONG-DELTA


Beim gemeinsamen Vorbereiten des Abendessens: Wir haben kleine Frühlingsrollen gerollt, und für den Nachtisch gesorgt: Reismehl-Klößchen in Bananenblättern gedünstet, gefüllt mit Kokosraspel. Zur Hauptspieise durften wir u.A. probieren: Schnecke, Hühnerfuss, Wachteln & Bio-Ratte. Dazu Reis & Gemüsesuppe. Auch die exotischen, ungewohnten Gerichte waren lecker - gut gewürzt und nur im Kopf etwas schwierig, aber auf der Zunge richtig gut.

Der Homestay im Mekong-Delta, den wir per Fahrrad erreicht haben, und per Boot verlassen, ist wunderschön eingebettet in den exotischen Obstgarten: Mit Terasse , Hängematten, edlem Wohnzimmer - und Zimmer mit entweder Ventilator, oder Klimaanlage, und eigener Dusche/WC - unter freiem Himmel.

HOMESTAY = BEGEGNUNG

Die jüngste Tochter des Hausherrn vom Homestay im Mekong-Delta ist nicht nur unsere herzliche Gastgeberin, sondern auch exzellente Köchin.

Ihr Vater, 83 J. alt (verwitwet, 7 Geschwister - von denen er alle überlebt hat, 12 eigene Kinder) hat uns auf sympathisch-zurückhaltende Weise wissen lassen, dass er sich im Alter von 20 J entschieden hat Partisan zu werden (von 1955 bis 1975).

Anna, unsere einfühlsame, umfassend informierte Vietnamesische Reiseleiterin hat uns übersetzt.

Der alte Herr hatte sichtlich Freude an uns: Er saß zum Abendessen mit uns gemeinsam am Tisch. Er selbst war nie im Ausland, 2 Mal zu Schulungszwecken während des Krieges in Hanoi, aber neugierig auf die Welt. Gerne würde er uns in D besuchen kommen. Und auf die Frage, ob er - wenn möglich - in seinem Leben zurückblickend, gerne etwas geändert hätte: Nein, er würde sich wieder entscheiden Partisan zu werden. Sein gewinnendes Lächeln war dabei überaus überzeugend. Bei einem derart entbehrungsreichen Leben ist er wohl auch deshalb so alt geworden, weil er seine oft schweren Lasten positiv angenommen hat.

Gemeinsam haben wir, er und ich, während des Abendessens einen halben Liter Reisschnaps aus kleinen Gläsern genossen - sehr lecker. Ich habe daraufhin bestens geschlafen!

Am nächsten Morgen sind wir auf den schwimmenden Markt gefahren, und haben dabei erfahren, dass dies in Südostasien der einzige noch traditionell unverändert betriebene Markt dieser Art & Größe ist.


Auch neu für mich war: Das vermeintlich dreckige Wasser, dass uns in Vietnam überall umgibt lädt nicht gerade zum Baden ein. Doch das Wasser enthält enorm wichtige und extrem fruchtbare Schwebstoffe, die zusammen mit dem Klima dafür sorgen, dass hier im Mekong-Delta 3 x jährlich Reis geerntet werden kann. Das Wasser auf den Reisfeldern wird dazu alle 3 Tage abgelassen - immer dann, wenn sich die so wichtigen und fruchtbaren Schwebstoffe gesetzt haben, das Wasser also wieder klar ist. Daraufhin werden die Felder erneut geflutet, und damit regelmäßig gedüngt.

Auch weiterhin wird der Reis zu 100% manuell gesetzt, Pflänzchen für Pflänzchen per Hand. Das geht auf den Rücken!

Heute Nachmittag fliegen wir von Saigon nach Hanoi. Dort erwartet uns morgen die trockene HaLong-Bucht. Anschließend 2 Wandertage durch die Reisterassen im nördlichen Bergland - jeweils nächtliche Hin- & Rückfahrt per Zug. Dann genießen wir eine Kabinenkreuzfahrt in der HaLong Bucht inkl. Übernachtung an Bord. Am letzten Tag „erfahren“ wir Hanoi auf einer Stadtrundfahrt per Wespa.

Mal schauen, ob wir am Mittwoch-Abend TV-Empfang haben für das 2. Schicksalsspiel der Deutschen Fußballmannschaft 😉

THINHS HOMESTORY - PURE GASTFREUNDSCHAFT

Die trockene HaLong-Bucht - echt anders, und den zusätzlichen Reisetag unbedingt wert.

Spektakuläre Landschaftsformen der Kalksteinfelsen in der trockenen HaLong-Bucht: Wir sind heute mehr als eine Stunde im kleinen Ruderboot durch diese einmalige Landschaft gerudert worden.

Ca. 2,5 Std Fahrtzeit von Hanoi entfernt kann man dann ab ca. 14:00 im nahe gelegenen Hotel den ruhigen Nachmittag genießen, oder noch einen Ausflug per Fahrrad unternehmen. Am nächsten Morgen bietet sich dann an die 4,5 Std zur „echten“ HaLong-Bucht zu fahren, um mit dem Kabinenschiff 24 Std die unterschiedlichen Felsformationen bei VP gemütlich an sich vorüberziehen zu lassen. Dies erwartet uns in 3 Tagen.

Wir sind von Thinh, unserem Reiseleiter für die nächsten Tage im Norden, privat zu ihm nach Hause eingeladen worden. Seine Frau hat uns lecker bekocht: Bun Cha - lecker kurzgebratene Schweinefleisch-Stückchen, Reisnudeln, Salzgemüse - in einer Schale übergossen mit einer klaren Brühe aus: Wasser, Zucker, Essig, Fischsosse + kleine Stückchen Chili-Schote & kleinen, rohen Knoblauchzehen.

Thinh bewohnt ca. 5 km von der Altstadt entfernt ein kleines, schmales Haus: unten Wohnzimmer, Esszimmer, Küche und Bad - diese Etage ist für Gäste. Oben gibt es eine private Küche und Schlafzimmer. Und 1 Stock höher wohnt sein Sohn mit Frau und Kind. Interessanter Einblick in das private Vietnam. Danke Thinh!!


WETTERSACHE - DIE REISTERASSEN IM NORDEN

Heut Abend fahren wir mit dem Nachtzug von Hanoi nach Lao Cai gen Norden, Richtung chinesische Grenze: Abfahrt um 21:35, Ankunft gegen 05:00. Dann Weiterfahrt ca. 1 Std mit dem Auto nach Sa Pa. Von dort aus startet nach dem Frühstück mit kleinem Gepäck unsere Tages-Wanderung (ca. 5 Std) durch die Reisfelder an den Berghängen im Norden Vietnams, mit Homestay Übernachtung - bin gespannt nicht nur aufs Wetter . . .

Heute hat es nur 1 x geregnet - dafür den ganzen Tag 😉

Deshalb haben wir nach der nächtlichen Zugfahrt von Hanoi nach Lao Cai (Ankunft 05:30) und der anschließenden 1-Std. Autofahrt beim Frühstück im Hotel in Sa Pa beschlossen den Tag anders als geplant zu verbringen: Wir haben auf 1.600 Meter Höhe das Spiel der Wolken, die sich permanent, wenn auch als Landregen, erleichtert haben, vom spontan gebuchten Hotelzimmer durch die bodentiefen Glasfenster vom Bett aus bewundert. Hin & wieder konnten wir durch kurzzeitig aufreißende Wolken erahnen, dass wir gegenüber eines steilen Berghangs mit sattgrüner Vegetation sind.

Wir haben eine tapfere Wandergruppe, ausgerüstet mit Schirm und Regencape, bewundert, die sich trotz Regen und nicht vorhandener Sicht auf den Weg gemacht hat. Und da unser Homestay nicht per Auto, sondern nur zu Fuß erreichbar ist, müssen wir dies ein anderes Mal nachholen, um davon zu berichten. Somit kommen heute keine Fotos von Reisterassen an steilen Berghängen - vielleicht klappt das dann morgen - die Wettervorhersage ist durchaus positiv.

Auf dem Rückweg von der Wanderung hatte unser Jeep einen Plattfuß - mitten in der atemberaubenden Landschaft.

Ein Ausflug ins nördliche Bergland ist von Hanoi aus auch ohne Zugfahrt möglich: Vor wenigen Jahren wurde die Fernstraße nach Lao Cai, der Stadt an der chinesischen Grenze, ausgebaut. In knapp 4 Std erreichbar, auf 200 m.ü.n.N. gelegen, sind die 38 km bis Sa Pa, auf 1.600 m gelegen, in einer weiteren Std. zu schaffen.

In Sa Pa sind eine ganze Reihe guter Hotels entstanden, und in der näheren Umgebung mittlerweile auch Homestays, die via Straße erreichbar sind. Wer es etwas abgelegener liebt, kann auch etwas einfacher in einem Langhaus im Schlafsaal übernachten - dann aber Hin- und Rückweg zu Fuß.

Beste Reisezeiten sind Frühjahr (Apr - Juni) und Herbst (Sep/Okt).

Unser Ausflug an die chinesische Grenze (nahe Lao Cai) wird heute vermutlich entfallen. Grund: Beim gestrigen Regen gab‘s an km 14 auf der Straße zwischen Sa Pa und Lao Cai einen Erdrutsch, der die Straße blockiert - hier stehen wir in einem 1 km langen Stau, seit über 1 Std - und wissen noch nicht, wann es weitergeht. Dieser Erdrutsch war auch Grund für den gestrigen Stromausfall in Sa Pa: Wir saßen zum Abendessen - ganz romantisch - bei Kerzenlicht. Wenn‘s nicht bald weitergeht, dann verpassen wir heut Abend noch das Fußballspiel ⚽ 😟

HALONG - BUCHT

Auch wenn die ganze Nacht auf dem Schiff beständig ein Motor lief, der die Stille ein klein wenig übertüncht hat, so war dies Geräusch doch nicht so dominant, als man es hätte nicht ausblenden können. Am frühen Morgen haben Vögel gerufen - so etwa wie wir die Stimme der Möven kennen, aber eher kurze, knappe Signale - so, wie sich Tauben unterhalten, aber eben mit der Stimme der Möve. Das ganze unterlegt von einem regen Zirpen, aber nicht so dominant, wie im Wald - wir sind ja auch mit ca. 100 Meter Abstand auf dem Wasser. Die hohen, schroffen Felswände werfen dann den Schall noch hin und her - ein schönes Echo all der verschiedenen Töne: Eine sehr angenehme Geräuschkulisse am frühen Morgen zum Sonnenaufgang.

Für eine Gruppe ideal - können wir doch Kabinenboote exklusiv chartern, egal ob 15 oder 35 Teilnehmer: Für jede Gruppengröße ist etwas dabei. Mit dem eigenen Schiff können wir auch nach eigenem Gutdünken das Programm an Bord bestimmen:

  • 05:00 an Deck - für das Farbenspiel der Wolken zum Sonnenaufgang
  • Tai Chi um 06:15 - die Früh-Gymnastik mit Jeylow, der jungen, Vietnamesischen Reiseleiterin
  • gegen 06:30 wird der Anker gelichtet, und wir sind wieder unterwegs durch die bizarre Felslandschaft
  • dann um 07:00 Besichtigung der Tropfsteinhöhle - zwar früh, aber dafür vor den anderen Besuchern
  • um 08:00 Frühstück
  • ab 10:00 dann Einblick in die Zubereitungskunst der Vietnamesischen Küche: Wir rollen unsere eigenen Frühlingsrollen, die Besten werden prämiert mit einem Freibier.

Gestern sind wir um ca. 12:30 an Bord, und bis etwa 15:30 unterwegs gewesen bis zu unserem Ankerplatz - mitten zwischen den steilen Felswänden: vorne, hinten, rechts und links. Hier und da ein weiter Blick fast bis zum Horizont: Kein Ende dieser ganz besonderen Welt ersichtlich.

Das 5, 6 oder 7-gängige Menü - schnell den Überblick verloren bei der vielfältigen Vietnamesischen Küche, Alles sehr schmackhaft, reichlich und, wie immer leicht, da kaum Fett verwendet wird - haben wir unterwegs genossen.

Am Nachmittag dann mit dem Beiboot zu einem kleinen Fischerdorf gefahren - dort auf Kanus umgestiegen, zu je 2 Personen. Eine gemütliche Paddel-Partie bei blauem Himmel, vorher gut eingecremt, erreichen wir nach einiger Zeit - ob jetzt nach einer halben oder ganzen Stunde, keine Ahnung - das Zeitgefühl ist schlicht an Land geblieben - eine kleine Bucht mit gefühlten 10 qm Sandstrand. Dort die Boote geparkt - und in dem warmen, aber dennoch erfrischenden Wasser geschwommen. Nach etwa 2 Std zurück an Bord, geduscht, und umgezogen - rechtzeitig zum Sun-Downer: Wassermelonensaft, Krabbenchips und frische Obsthappen oben an Deck

Die Crew deckt liebevoll die Tische zum Abendessen, aber nicht im Speisesaal, sondern, da wir Glück mit dem Wetter haben, ebenfalls oben an Deck. Und wir genießen bei Mondaufgang - Vollmond - erneut eine viel-gängige, ausgezeichnete Mahlzeit - mit besonderem Show-Effekt: Gambas a la Vietnam —> Glühend-heiße Steine im großen Topf, 2 Schlucke Tequila drüber - in großer Stichflamme verpufft, mehrere Dutzend frische Gambas drauf, dann 3 Tassen Wasser drüber, und der mutige Koch presst 1 lange Minute den Deckel auf den schier explodierenden Topf: Selten so viel Dampf entweichen sehen. Das Ganze noch einmal, aber weniger spektakulär dampfend - und servier-fertig sind die gedämpften Gambas.

Einen der schwarzen Steine, Kieselstein-klein, holt der Koch danach aus dem Topf - und noch immer zischt das darauf geträufelte Wasser!

FAZIT

Bei einer 10-Tages Tour durch Vietnam - ok, dann die Kurz-Version der HaLong-Bucht: netto 4 Std an Bord, inkl. Tropfsteinhöhle und Ruderboot.

Aber wer ca. 14 Tage in Vietnam unterwegs ist, sollte sich den Stimmungswechsel der Tageszeiten und das damit einhergehende Farbspiel der Felswände und Wolken in dieser einmaligen Umgebung nicht entgehen lassen. Nicht umsonst hat mancher Filmregisseur diese Kulisse als Szenerie genutzt: Der letzte King Kong Film wurde hier gedreht, und auch James Bond / Roger Moore hatte bereits 1974 mit „Der Mann mit dem goldenen Colt“ seinen Showdown in der HaLong Bucht.

P.S.: Unser Schiff hatte zwar klimatisierte Kabinen, aber kein W-LAN - 24 Std weg von der Welt, auch das durchaus eine willkommene Abwechslung.

Abschließend einige Eindrücke aus Hanoi: Von unserer heutigen Stadtrundfahrt per Vespa - mit ein paar Einblicken hinter die Kulissen

An der Bahnstrecke, gebaut von den Franzosen vor ca. 100 Jahren. Die Häuser sind im Laufe der Jahre des Städtebooms bis an die Schienen gewachsen.Marktstände und Suppenküchen an jedem zweiten Haus in den nur per Roller erreichbaren engen Gassen - Autos haben hier keinen Zugang

Dramatisch: Im Dez 1972 haben die Vietnamesen mit Raketen aus russischer Produktion, aber ohne Wissen der Amerikaner optimiert, dutzende Starfighter & B52-Bomber abgeschossen. Die Piloten wurden im Gefängnis von Hanoi anschließend einige Jahre auf hohem Qualitäts-Niveau gefangen gehalten, was sie dazu veranlasst hat ihr Quartier „Hanoi Hilton“ zu taufen.

Epilog

Nicht nur für die 68er Generation hat Vietnam eine ganz besondere Bedeutung: Der Krieg, der 1975 mit dem Abzug der Amerikaner aus Saigon so beschämend endete - ich war damals 16 Jahre alt, und habe das dramatische Szenario der verzweifelten Menschen, die sich mit letzter Verzweiflung an die Kufen des Hubschraubers klammern noch deutlich vor Augen - hat dort im Land viele Narben hinterlassen. Fürs Auge heute nicht mehr wirklich sichtbar, dafür im Gedächtnis und den Lebensläufen der Menschen umso präsenter.

Wir hatten in D in den 50er & 60er Jahren nach dem Krieg in D unser Wirtschaftswunder - nicht nur, weil wir fleißig waren, auch dank des Marshall-Plans der Amerikaner. Hier in Vietnam entschied die sozialistische Regierung in 1986 die Preise für landwirtschaftliche Produkte freizugeben, sowie die zentrale Planung in den staatseigenen Unternehmen aufzugeben. Es entwickelte sich ein Wirtschaftswachstum, das auch heute noch weit über unseren mageren 1-2% liegt. Die fleißigen Vietnamesen habe ohne fremde Hilfe von außen den Anschluss an die Weltwirtschaft geschafft.

Vor 30 Jahren war Hunger keine Seltenheit, Autos eine Rarität, und Fahrräder bestimmten das Straßenbild. Heute spürt man diesen unbedingten Willen für den Fortschritt überall im Land, aber ganz besonders in den beiden Metropolen des Landes: Hanoi und Saigon (auch die meisten Vietnamesen sprechen kaum von Ho-Chi-Minh-Stadt). Nicht nur die 7 Mio. Motorroller und 1,5 Mio. Autos in der südlichen Metropole - auch der enorme Bauboom ist allenthalben sichtbar: Wohntürme am Stadtrand, Wolkenkratzer nicht nur in der City.

Japan und Australien, beide haben im 20. Jh. hier gesündigt, haben große Brückenbauten über den Mekong oder den roten Fluss in Hanoi finanziert: Die Japaner als Wiedergutmachung für Ihre 5-jährige Besatzung im WW2, die Australier für ihre militärische Beteiligung am Vietnamkrieg. Beschämend: Die Amerikaner haben es z.B. bisher strikt abgelehnt den bis heute nachwirkenden tonnenweisen Einsatz von Agent Orange mit Hilfsmaßnahmen zu lindern. Das Dioxin-Gift verursacht bis heute Geburten missgebildeter Kinder.

Aber die Vergangenheit ist für die meisten Vietnamesen Ansporn für die Zukunft: Ihre Kinder sollen es einmal besser haben als sie selbst. Somit ist es für die jetzige Generation bereits selbstverständlich einen Roller und Smart Phone zu besitzen, ins Restaurant zum Essen zu gehen - Entbehrungen sind weit weg.

Wir haben es mit eigenen Augen erleben können - Reisen nach Vietnam bereichern:

- Hotelqualität auf hohem Niveau

- schmackhafte, vielfältige gesunde Küche

- überaus fröhliche, allzeit gastfreundliche Menschen

- eine reiche, über 3.000 Jahre zurückreichende Geschichte

- überbordende Natur, die im Mekong-Delta jährlich 3 Ernten zulässt

- Mix aus Buddhismus, Konfuzianismus, Taoismus, Ahnenkult und katholischen Glauben - trotz Sozialismus

- das Land pulsiert, wächst und gedeiht überall sichtbar.

Und einmal hier, lässt sich ein Besuch in Vietnam auch wunderbar mit einem Abstecher in Kambodscha kombinieren.

Und trotz der andauernd schwülen Hitze hier vor Ort, die manchmal anstrengend sein kann - ich weiß, ich komme wieder 👍😎

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